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Hämmerli AR20 Black Hunter: Solid-Performer

  • Autorenbild: PelletPanda
    PelletPanda
  • 2. Dez. 2024
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 2. Feb.


Hämmerli AR20 Black Hunter Profil

Heute steht mit der Hämmerli AR20 in der Black Hunter-Variante ein Sportgerät nah am Matchbereich auf der Speisekarte. Und das ganze kommt mit Hybrid-Potential, so viel kann ich schon verraten. Schönen Gruß auch an Andy (AAR), der sich gerade an einer AR20 Pro probiert hat. So schlecht waren die Ergebnisse frei stehend doch gar nicht.


Ob ich sie allerdings auch lecker finde und vernünftige Ergebnisse produzieren konnte lest ihr im Weiteren.


Darf ich mich vorstellen:


  • Hämmerli AR20

  • Kaliber 4,5mm Diabolo

  • Einzellader

  • Serie < 7,5J

  • Kartusche mit 300 Bar


Individuell (versch. Zusammenstellung für 10 und 25m):


  • Weihrauch HW98 Laufgewicht

  • TEC HRO Vorderschafterhöhung/Handauflage

  • Walther Match-Diopter und -Korn (inkl. Adlerauge)

  • TEC HRO Touch Abzug

  • Gehmann Schaftkappe

  • Nikko Stirling 6-18x44 AO Zielfernrohr (für die 25m)


Kostentechnisch angesiedelt im noch-Budget-Bereich was Match-Gewehre angeht (knapp um die 1000 Euro) dürfte die AR20 Pro somit auch besonders attraktiv für Vereine sein, auch bei uns sind ein, zwei im Vereinswaffen-Repertoire. Hier haben wir es allerdings nicht mit der Pro zu tun, sondern der noch etwas günstigeren Black Hunter-Variante. Diese kommt vermeintlich ausgelegt für Präzisionsschießen auf Distanzen deutlich über 10m mit dem ein oder anderen Zusatzfeature daher, z.B. einer Schiene zur Zielfernrohr-Montage mit Vorneigung, einem 1/2“ UNF-Gewinde für Schalldämpfer usw.


AR20 auf 25m

Namenskonform kommt die Black Hunter dann auch in einer schön anzuschauenden schwarz-grau-Farbkombination daher. Sehr gefällig für mein Auge. Der Materialmix ist eine Kombi aus Metall und Kunststoff (letzterer vor allem im hinteren Bereich). Im Sinne der Verarbeitung gehen die Kunststoffteile schon klar, aber für mein Empfinden hätten die Verarbeitung für ein Produkt aus dem Hause Hämmerli (und damit Walther) noch etwas besser ausfallen dürfen. Nunja, irgendwo muss der Preis ja herkommen.


AR20 Schaftkappe

Aufgebrezelt mit Zielfernrohr, Vorderschafterhöhung und Co. bringt die Black Hunter durchaus gut Gewicht auf die Waage, das sagen zumindest meine Arme nach einem Nachmittag herumschleppen im Outdoor-Bereich. Grundgewicht 4kg plus eben die Anbauteile.


Durch die hohe Individualisierbarkeit was Abzugsposition, Griffposition, Höhe der Schaftbacke, Länge der Schaftbacke (über Distanzstücke) und Anbauten via UIT-Schiene angeht, kann man sich die Black Hunter im Anschlag quasi 100% maßgeschneidert einstellen. Ich hatte auf jeden Fall keine Probleme eine homogene und angenehme Anschlagshaltung herzustellen, aufgelegt wie auch frei stehend. Nicht verwunderlich, kommt doch die Black Hunter auch mit einer Schaftgeometrie wie sie Matchgewehre mit sich mitbringen, mit samt aller diesbezüglichen Vorteile.


AR20 UIT

Und hier kommt meiner Meinung nach ein großer Pluspunkt der AR20. Sie ist auch modular was den Verwendungszweck angeht. Ich hatte keine Probleme sie für 10m DSB (frei stehend) einzustellen und zu nutzen oder auch mit ihr im vollen Präzisionsdress beim Field Target-Training aufzulaufen. Alles ging, vom Prinzip her.


Beim Schießen auf 25m (aufgelegt) ist mir eine Sache aufgefallen: es mangelt überhaupt nicht an „Halte- oder Auflagemöglichkeiten“, ganz und gar nicht. Irgendwie wirkte die AR20 aber nicht so stabil wie z.B. ein Walther LG300. Vielleicht hat das etwas mit dem Schwerpunkt der Waffe zu tun, ich konnte es nicht vollends ausmachen.


Für das Schießen auf 10m (nach DSB) frei stehend war mir die Black Hunter dann sogar noch zu leicht. Das Laufgewicht von einer Weihrauch HW98 musste ran. Dank des 1/2“ UNF-Laufgewindes war das Plug&Play. Selbes gilt für Schalldämpfer und Konsorten. Apropos, für den Garten empfehle ich einen solchen zu montieren. Ohne = laut. Mit = schön leise.


AR20 Laufgewinde

Noch hervorzuheben ist sicherlich der Abzug. Egal ob mit TEC HRO Touch-Upgrade oder mit dem Standard-Abzugszüngel, er ist fantastisch. Hier bekommt ihr einen vollwertigen Matchabzug mit sämtlichen Verstellmöglichkeiten. Ich habe ihn mir dann auch auf 500g eingestellt. Mit klarem Druckpunkt. 1A.


AR20 Abzug

Die Black Hunter ist ein Einzellader. Der Lademechanismus ist vom Konzept her clever und einfach, und viel besser geeignet zur Umrüstung auf Präzisionsschießen als bei vielen anderen Matchgewehren (mit langen nach oben aufklappenden Ladehebeln). Ich hätte da allerdings etwas mehr Fertigungspräzision erwartet, es klappert doch etwas und wirkt dadurch etwas billig (sorry!). Technisch habe ich aber nicht einmal erlebt oder gesehen, dass es damit Probleme gab.


AR20 Ladehebel

Schauen wir uns mal die Ergebnisse an.


Die AR20 mochte besonders folgende Diabolos:


  • JSB Exact Express, 0,51g, 4,5mm


Mit diesen habe ich folgende Leistungsdaten ermittelt:


  • 10 Schuss

  • Durchschnitt 7J

  • Durchschnitt 165,82 m/s

  • Konsistenz 5,25 m/s

  • Abweichung vom Mittelwert 1,29 m/s


Ich würden sagen „alles ok“. Gute Leistung, Abweichung vom Mittelwert super.


Auf den verschiedenen Distanzen habe ich dann folgende Ergebnisse dokumentiert:

Distanz

Diabolo

Hitbox / Streukreis

Location / Wetter

Anschlag

Optik

10m

JSB Exact Express 0,51g 4,5mm

5x7mm

Indoor

Sitzend, vorne aufgelegt

ZF, Nikko 18x44

25m

JSB Exact Express 0,51g 4,5mm

14x15mm

Outdoor, kein Wind

Sitzend, vorne aufgelegt

ZF, Nikko 18x44




Ich denke da gibt es eigentlich keinen Grund zur Beschwerde. Oder? Es gibt ja immer zwei Faktoren, das Ergebnis, und der Weg zum Ergebnis. Klar, auf dem Papier stehen hier super Werte, keine Frage. Rein subjektiv habe ich den Weg zum 25m-Ergebnis viel anstrengender wahrgenommen als den zum 10m-Ergebnis.


Auf Kurzdistanz war das Black Hunter mit Zielfernrohr bei mir eine Macht. Das ging quasi fast Loch in Loch, ich meine 5x7mm, Junge.


Auf 25m fand ich die Hämmerli teils zickig. Immer mal wieder 8-9 gute Schüsse und irgendwie 1-2 Ausreißer. Es gibt natürlich wiederum viele mögliche Faktoren woran das liegen kann, nicht zuletzt am Schützen. Auf jeden Fall habe ich alle Versuche und sämtliche Aufwärmzeit voll ausgereizt bis das Ergebnis stand, das ihr in der Tabelle seht.


Auf 10m frei stehend fand ich die AR20 gut und habe damit auch gute Ergebnisse hinbekommen. Mir persönlich ist sie aber immer noch zu leicht (trotz Laufgewicht), und der Schwerpunkt liegt mir zu weit hinten. Geschmackssache, wie immer.


Insgesamt gilt: Meckern auf hohem Niveau. Im Sinne Preis-Leistung finde ich die Black Hunter super. Ihr bekommt ein modulares Sportgerät mit Potential für gute Ergebnisse. Und sie steht Anfängern genauso wie Fortgeschrittenen.


Fazit: Solid-Performer.

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